Freitag, 31. August 2007

Es gibt Zufälle, die gibt’s nicht. Die Welt ist klein.

Ich gebe zu, dass diese Sätze ziemlich abgedroschen klingen, aber ihr lieben Leser werdet mir zustimmen, wenn ihr euch die folgende Geschichte anhört. Vorher muss ich jedoch etwas vorausschicken: Während unserer ganzen Reise nach Umeå ist uns in Schweden genau ein einziger Österreicher begegnet. Es war ein Oberösterreicher in einem Wohnmobil.

Also: Diese Tage sind wir wieder einmal Einkaufen gefahren, die Reni fährt, parkt gekonnt und flott in eine Parklücke ein. Aus den Augenwinkeln sehe ich das Kennzeichen des Autos neben uns, und traue meinen Augen nicht.


Genau. 3000 Kilometer von der Heimat entfernt, in einem kleinen Kaff nahe des Polarkreises, auf dem riesigen Parkplatz eines Einkaufszentrums, stehen unabhängig voneinander zwei Autos mit Weizer Kennzeichen nebeneinander, beide aus Gleisdorf (eines vom Autohaus, das andere vom Opel Krammer). Während ich einkaufen gegangen bin, hat die Reni Wache geschoben und die beiden Steirer abgefangen. Es waren Nicole und Martin, beide aus der Nähe von Gleisdorf. Nicole studiert Sozialarbeit auf einer FH in St. Pölten, und verbringt ebenso wie ich ein Auslandsjahr in Umeå (Wir besuchen sogar eine Vorlesung zusammen). Martin ist gelernter Elektriker und begleitet seine Freundin nach Schweden. Nun haben sie ein Haus in Obbola gemietet, etwa 20 Kilometer von Umeå entfernt, und direkt am Strand. Wir haben vor, sie einmal zu besuchen. Und das ist keine leere Drohung. [Tom]

Dienstag, 28. August 2007

Herbstbeginn


Der Herbst hat begonnen. Erst zeigte er sich in seinen mystischsten Farben und tauchte alles in Grautöne um den Sommer zu vertreiben. Dann schlug er uns gewaltig auf die Stimmung. Jetzt regnet es schon seit gestern Nachmittag durchgehend, sogar Hagelkörner waren dabei. Der Herbst hat Überhand genommen und der Sommer ist endgültig vorbei. In mir wird der Wunsch nach einem Rückzug ins Innerste wach - reflektieren, nachdenken und eine meditative Stimmung löst meine davor heiteren Sommergefühle ab. Nun beginnt wieder etwas neues: die Uni. Neubeginn, Herausforderung und willkommene Abwechslung zugleich. Und ich werde mich endlich meiner Diplomarbeit konzentriert zuwenden. [Reni]


Freitag, 24. August 2007

Angi und Sevi zu Besuch bei uns



Full house in Gnejsvägen 13. Am Donnerstag sind Angi und Sevi bei uns eingelangt, nach einer anstrengenden 110 km Wandertour durchs Kebnekaise-Gebiet. Der Kebnekaise ist der höchste Berg Schwedens mit 2111 m und Gletscherspitze. Hier bei uns erneuern sie ihre Kräfte beim Nichtstun, Vierer-Schnapsen, groß aufkochen und viel essen, radfahren und abhängen am Meer oder Fluss. Schweden zeigt sich im Moment noch von seiner besten Seite, jeden Tag Sonnenschein und blauer Himmel. Ansonsten kehrt hier in der Stadt langsam die post-sommerliche Depression ein, alle Sehenswürdigkeiten, Freibäder, und das Freiluftmuseum haben bereits wieder geschlossen. Die Sommer sind hier kurz und dauern nur genau so lange wie die Schulferien. Ausnahmen absolut ausgeschlossen. Wer weiß, vielleicht macht zumindest der Sommer heuer für uns eine Ausnahme? [Reni]

Donnerstag, 23. August 2007

Staudammprojekt


... am Strand von Sörrmjöle

Umeå entdecken



Rådhuset

Umeå ist eine kleine, liebe Stadt an einem Fluss mit Fußgängerzone, jeder Menge Birken, Radwegen und Parks. Sie wird auch Björkarnas stad genannt - Stadt der Birken, weil als sie 1888 erneut abbrannte, entschied man sich lauter Birken zu pflanzen, die Feuerabweisend sind. Altstadt gibt es hier wegen der vielen Brände keine. Das älteste Haus steht seit 1760 und war früher das Krankenhaus, wo ganze 8 Patienten Platz hatten. So idyllisch die Stadt auch erscheinen mag, gibt es als Gegenpol dazu viel zu viele Einkaufstempel hier - die Schwedinnen machen sich sehr gerne schick und tun dies mit ihrem meist sehr wagemutigen Modegeschmack. Leggins in allen Variationen unter kurzen oder langen Röcken sind hier der allerletzte Schrei, wie auch unter extrem kurzen Hosen. Mich hat der Trend zum Glück noch nicht erwischt! [Reni]



Stadskyrka: Das ist der dritte Bau an derselben Stelle, alle Vorgängerbauten brannten nieder. Eine davon sogar am Weihnachtsabend. Da hat einer wohl vergessen die Kerzen auszumachen.



Umeälv (Umeå-Fluss) 4 km nördlich der Stadt: im Steinliegestuhl lässt es sich gut schlafen!



Umeälv 7 km nördlich der Stadt, da gehts etwas turbulenter zu.

Schwedische Impressionen



Auf der Insel Holmön - nur Vögel, Meer und Einsamkeit.

Sonntag, 19. August 2007

Unter den Birken...


Zuerst ein schönes Platzerl gesucht, dann ein Zelt aufgeschlagen und fertig ist der Schlafplatz! Hier existiert das "Jedermannsrecht": Man darf Orte in der Natur und Privatgründe für zwei Nächte benutzen, solange man sich respektvoll gegenüber der Natur verhält und keinen Müll hinterlässt. [Reni]

Lilla Hyttnäs



Carl Larsson, ein schwedischer Künstler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zog in eine ehemals kleine Hütte (Lilla Hyttnäs) die er, gemeinsam mit seiner ebenso künstlerisch tätigen Frau Karin ausbaute und liebevoll einrichtete. Der Stil war ausschlaggebend für den heutigen, gutbekannten typisch schwedischen Wohnstil: hell, bunt und funktionell. Klingelts?! Also Larsson war durchaus ein nordischer Vorreiter der Moderne. Wir haben das Haus besichtigt und waren begeistert. Es strahlt soviel Wärme und Behaglichkeit aus, dazu malte Larsson viele Bilder von Heim und Familie. Wirklich dort zu sein und sich die Bilder in Erinnerung zu rufen, bzw vor Ort anzusehen gab einen guten Eindruck davon wie das Leben in der "Kleinen Hütte" einmal war. Ein kraftvoller Ort... da kann ich gut verstehen, dass er zu einem großen schwedischen Künstler wurde. [Reni]


Dalarnaland

Bei den Dalapferdchen schlägt das schwedische Herz besonders stark. Die Tradition des Schnitzens von Pferden aus Holz in der Dalarna-Region gibt es schon seit dem 17. Jahrhundert. Am Feuer zu sitzen und dabei ein Dalahäst zu schnitzen war ein beliebter Zeitvertrieb und Kinder konnten sich mit dem Verkauf derer ein paar Groschen verdienen. Jedes Dalahäst ist ein Unikat, von Hand geschnitzt und bemalt mit typischen Blumenmotiven. Mein Herz haben die Dalapferdchen im Sturm erobert; zwei davon schafften es auf unseren Schreibtisch zu Hause und ein überlebensgroßes ließ mich sogar aufsitzen. [Reni]

Göteborg och Banan















Ja, da habt ihr richtig verstanden - Göteborg und Banane. Wohin wir auch gingen in der Stadt, die Banane war dabei und bekam eine exklusive Sightseeing Tour, nur um zum Schluss verspeist zu werden von Tom! Tja, das ist die Fairness des Lebens. Tut uns Leid Banane, aber dafür bist du nun verewigt: auf immer und .... [Reni]

Samstag, 18. August 2007

Tor in ein neues Leben












Nach langer langer Autofahrt und Zwischenstation in Kassel, Hamburg, und Kopenhagen war es am 29. Juli 07 endlich soweit: Die Querung des Öresunds stand uns bevor und somit der Eingang in eine neue Welt. Die 16 km lange Tunnel-Brücken Kombination, die Kopenhagen mit Malmö verbindet ist ein beeindruckendes Erlebnis für alle Brückenfans, so wie mich. [Reni]