Dienstag, 30. Oktober 2007

Stockholm

Ja, morgen geht es schon in aller Früh 750 km in den Süden nach Stockholm. Dann wären es nur mehr ca 2800 km in die Heimat. Naja, ist wohl dennoch zu weit für einen Abstecher daheim, obwohl mir das schon gefallen und vor allem gut tun würde. Außerdem ist momentan nur der "Reniteil" von "Renitom" stolze Besitzerin eines Führerscheins! Tom hat ihn wegen Komplikationen in der Heimat nach Hause schicken müssen - und bis jetzt hat er das so wichtige Dokument nicht wieder bekommen! Ich bin seine Chauffeurin schon seit mehreren Wochen, ich glaube das genießt er mittlerweile schon! Darüber hinaus hat Tom nun keinen einzigen Identitäts-Beweis außer seinen alten, ranzigen, orangen Studentenausweis, wo er noch kaum drauf zu erkennen ist. Was ist mit dem Reisepass? Ja, die haben wir beide an die Russische Botschaft weitergegeben, damit sie uns ein Visum für unsere Russland-Reise Mitte November ausstellen. Komplikationen über Komplikationen.... Das wird ein Spass - nun muss ich die gesamten Kilometer nach Stockholm und wieder zurück alleine bewältigen.

Hoffentlich haben wir nach unserem Stockholm-Aufenthalt euch auch was zu berichten! Bis dahin alles Liebe! [Eure Reni]

Sonntag, 28. Oktober 2007

Die Tage werden kürzer oder: es dunkelt schon früh















Bei Dunkelheitseinbruch am Grössjö, ein Naturschutzgebiet 4 km südlich von Umeå: wo die Ruhe wohnt.













Moos: wo die Schönheit im Detail wohnt. Wer entdeckt die Tautropfen?

Samstag, 27. Oktober 2007

Backe, backe...

Was macht Mann wenn die Tage kurz sind und die Nächte lang? Ist doch klar - Brot backen! Aber hier muss ich hinzufügen, dass natürlich nicht die Langeweile ausschlaggebend war für Tom das Brot zu backen - weil ich würde wir mir vorher mindestens 10 andere Dinge einfallen lassen, um nur nicht so lange in der Küche stehen zu müssen - sondern wir hatten kein Brot mehr, aber dafür jede Menge Mehl im Schrank!
Das Überangebot an Mehl stammt noch von einer Kochaktion mit Chris und Rieke aus Deutschland, weil sie unbedingt Käsespätzle machen wollten und dafür extra Mehl eingekauft und uns das restliche hinterlassen haben. Die Käsespätzle waren übrigens hervorragend und dazu gab es steirischen Weißwein. Einen Grauburgunder vom Brunner, der in mir wunderbare Erinnerungen an die herrlich-golden-warme Südsteiermark im Herbst weckte. Der intensive Geschmack des Weins ließ ganze südsteirische Landschaften in Bild und Farbe vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen - und der Geruch des Weines und die Wärme, die mich durchfuhr, ließ mich augenblicklich nach Hause zurückkehren.
Danke liebe Eltern für die besonderen Weine, die ihr mitgegeben habt! Fotos gibt es aus unerklärlichen Gründen leider keine von dem Abend! Aber nun wieder zu Backe, backe BROT: Wie ihr alle wisst koche ich sehr gerne, aber backen überlasse ich hier lieber dem Mann im Hause!














Alle Zutaten und Arbeitsgeräte sind vorbereitet. Besondere Beachtung findet die Thermoskanne rechts hinten im Bild die nicht nur Getränke wärmt, sondern auch als Nudelholz dient!



















Versunken in den Arbeitsprozess ist er hier, aber ganz geheuer scheint ihm die Sache wohl nicht zu sein.




















"Wie bekomme ich den Teig je wieder von meinen Händen runter?"




















Zum Glück - noch einmal alles gut gegangen! Den Teig hat Tom wieder von den Händen bekommen, mit einem Trick von mir und das Brot ist auch nicht verbrannt! Am nächsten Morgen ließen wir uns das Frukostbröd schmecken und es ist wirklich wunderbar gelungen. Ich hätte es nicht besser machen können ;) Aber nur weiter so Tom! Ich geh dann wieder in der Zwischenzeit, während Tom in der Küche steht Glühbirnen wechseln und sonst was reparieren. Und so erfüllt jeder und jede seine Rolle! Schreibt uns wie ihr die Rollen verteilt! [Eure Reni]

Montag, 22. Oktober 2007

Erster Schnee














Am Samstag war es soweit: Der erste Schnee hier in Umeå ist gefallen! Es hat ordentlich gefetzt, aber liegengeblieben ist nichts. Der Himmel war erst ganz graublau und mysteriös wie noch nie zuvor, nur ein oranges Farbband am Horizont war zu sehen und plötzlich ging es los!








Stockholm im Sommer






























In Stockholm ticken die Uhren anders als im Rest von Schweden. In den engen Gassen der Altstadt kann man sich verlieren und im Sommer fühlte es sich dort besonders mediterran an. Straßenmusiker, Glücksspiel auf der Straße und jede Menge Touristen die sich unter die mulitkulturelle Einwohnerschar der Stadt mischt. Die Stadt ist eine Weltmetropole und nennt sich selbst Capital of Scandinavia was ein gewisse Arroganz der Stockholmer vermittelt. In die Hauptstadt zu ziehen ist deswegen sehr unbeliebt weil es so extrem teuer ist und auch die Wohnungspreise über jedem Maßstab angesiedelt sind. So werden 20m² Wohnungen um umgerechnet € 500 in bester Lage vermietet. Die Stockholmer sind im Rest von Schweden auch nicht allzu gern gesehen, was mir eine Stockholmerin, die nun in Umeå studiert erzählt hat. So würde sie niemals zu laut sagen, dass sie aus Stockholm ist, denn snobbisch, großspurig, arrogant und hochnäsig sind noch die schöneren Eigenschaften die Stockholmern nachgesagt werden.














Erwartungsgemäß gefiel mir die Stadt extrem gut und ich fühlte mich hier sofort zu Hause. Stockholm ist auf vielen Inseln verteilt und so ist das Meer nie für lange außer Sichtweite. Hier gibt es jede Menge zu sehen und unzählige Museen, Veranstaltungen, Kulturleben... alles was man sich vorstellen kann!
















Von dort oben hat man einen ausgezeichneten Blick auf Stockholm und bei dem Standl bei der U-Bahnstation Slussen gibt es ausgezeichneten Fisch mit Beilagen oder in einem Burger drinnen. Billiges, sattmachendes Essen weil sonst sind die Preise einfach ein Wahnsinn!















Angi und Sevi haben wir auch in Stockholm getroffen und gemeinsam Skansen ein großes Freilichtmuseum angeschaut, wo sie Häuser aufgebaut haben wie sie früher waren, wo sogar Menschen in traditionellen Gewändern drinnen sind und weben oder sonstwas machen und Fragen der Besucher beantworten. Dann gibt es auch noch einen Tierpark dabei, wo wir Elche und Rentiere gesehen haben. Aber besonders entzückt waren wir von den Robben!!!














Bald geht es wieder auf nach Stockholm - endlich wieder Richtung Süden, auch wenn es nur 700 km sind! Ich kanns kaum erwarten endlich wieder in eine große Stadt zu kommen, obwohl es auch hier schön und lebenswert ist. Was noch hinzu kommt: Unser Kompass, der am Amaturenbrett von Tom's Auto installiert ist, hat ein großes Problem damit nach Norden zu zeigen! Die ganze Fahrt über von der Oststeiermark nach Norden damals im Juli hat er gut funktioniert. Aber sobald wir nördlich von Stockholm waren hat er sich strikt geweigert weiterhin Norden anzuzeigen!!! Mal sehn, was diesmal passiert wenn wir von der Hauptstadt wieder ins Norrland fahren.

Mitte Dezember wird es für uns wieder Zeit mit Sack und Pack in die Heimat zu fahren, 3500 km südlich. Die Wohnung ist bereits seit heute gekündigt! Auf zu Hause freue ich mich bereits jetzt schon und euch alle wiederzusehen. Aber bis dahin gibt es für uns, so hoffe ich, hier noch so einiges zu tun und auch zu erleben und euch zu berichten! So steht Mitte November eine Fahrt nach Russland, St. Petersburg an. Macht es gut - Ha det bra! [Reni]




Montag, 8. Oktober 2007

Surströmming

Vielleicht haben manche von euch schon Geschichten über diese schwedische Delikatesse gehört. Die Schweden selbst erzählen von einem amerikanischen Chefkoch, der auf der ganzen Welt nach dem abstoßendsten "Essen" gesucht hat und es im Surströmming gefunden hat.

Aber der Reihe nach:

Was ist Surströmming? - Hering, der ein Jahr lang in Holzfässern gelagert wird, und dort fermentiert. Also im Klartext: verfaulter Hering.

Wie schmeckt Surströmming? - Das ist ein bisschen schwer zu beschreiben, aber in etwa so: angenommen, man hat eine gefüllte Biomülltonne, die den ganzen Sommer in der prallen Hitze steht. Wenn man dann die unterste Schicht herausfischt, hat man in etwa den Geschmack von Surströmming.

Warum isst ein denkendes Wesen Surströmming? - Früher war fermentierter Fisch ein Nahrungsmittel, das man hervorragend lagern konnte. Seit der Einführung von Kühlschränken hat das Essen von Surströmming absolut keinen Sinn mehr. Die Schweden essen ihn nur noch aus Traditionsgründen und weil sie sich einen Spaß mit ahnungslosen Ausländern machen wollen.

Vor ein paar Tagen waren wir diese Opfer. Wir waren auf einem "International Dinner", das vom Erasmus-Büro veranstaltet wird. Dabei kochen die Studenten aus den verschiedensten Nationen ihr jeweiliges Nationalgericht (wir haben Kaiserschmarren gemacht).
Die Reni war natürlich so mutig (oder besser gesagt neugierig), dass sie den Surströmming probiert hat.
















Soll ich oder soll ich nicht?
















15 Minuten später
















Er ist drin!
















Was hab ich da wieder nur gemacht?
















Unmittelbar danach ist die Reni aus einem unerklärlichen Grund aufgesprungen und zum Waschbecken gelaufen. Nur für den Fall... aber sie hat ihn drinnen behalten, wie mir versichert wurde. [Tom]

Montag, 1. Oktober 2007

Studentradio Sändning















Hier sind wir: Anja aus Münster und ich. Gemeinsam mit Lotta, einer Schwedin, machen wir hier alle zwei Wochen eine Radiosendung zum Thema internationaler Studierender. Wir laden auch jedesmal Studiogäste ein und sprechen über alles mögliche was internationale Studenten betrifft. Unser erster Gast letzten Donnerstag war Tom! Trotz großer Aufregung haben wir die Sendung gemanaget, ich saß am Mischpult, hab die Regler geschoben, Cd's eingelegt und daneben noch Tom interviewt. Tom ist auch unser Poster-Modell!















Mehr unter: www.umeastudentradio.se
siehe unter: Programmen - Tema




Steirische Jausn


















Die Eltern von Tom haben uns, als sie uns besuchten, die besten steirischen Spezialitäten mitgebracht: Mulbratl, Kren, Paprika, Tomaten, Kernöl, drei verschiedene Paletten Bier, Schwarzbrot, Käse und Würstel. Das haben wir zum Anlass genommen, um Nicole und Martin, die beiden Gleisdorfer einzuladen, damit sie auch endlich wieder einmal eine anständige steirische Jause in den Magen bekommen. Vom vielen Fisch hier bekommt man auch irgendwann einmal genug ;)


















Und das sind die beiden nach der Jause - die Fotografin hatte leider schon ein wenig zu viel vom österreichischen Bier erwischt und das ganze verwackelt. [Reni]

Umeå














Ein schöner Herbsttag am Fluss.