
Dienstag, 27. Mai 2008
Mario und Evi's Blick auf Stockholm

Donnerstag, 22. Mai 2008
Spring in Graz und Besuch aus Graz in Stockholm!
Graz mit dem "friendly Alien" (Kunsthaus) im Vordergrund.
Heute bekommt Tom Besuch von Mario und Evi aus Graz. Das wird sicher lustig, und ich mag auch wieder nach Stockholm!!! Stattdessen sitze ich hier in meinem Zimmer in Graz und arbeite an meiner Diplomarbeit. Währenddessen zieht noch dazu an mir in Graz das großartige Spring Festival 08 vorbei! Doch, dabei sein ist nicht alles, muss ich leider hinzufügen. Hier ein paar Infos:
The springfestival is the biggest festival for clubculture in Austria and its neighbouring countries.
It started in 2001 as springone – festival for electronic art and music and has considerably increased since then.
In 2007, springseven took place in 14 venues all over the city with more than 250 artists playing for almost 20.000 people, making it one of the most important events for DJ- and clubculture in Central Europe.
Klingt lässig, nicht wahr?! Ist es auch!
Reni auf einer Uni in Graz (Mozartgasse).
Freitag, 16. Mai 2008
Schnelle Schweden
Im Allgemeinen stimmt es zwar, wenn man sagt, dass die Schweden alles ziemlich langsam angehen. Sie sind sogar noch gemütlicher als wir Österreicher, die wir so viel auf unsere angebliche Gemütlichkeit halten.
Aber zumindest eine Berufsgruppe gibt es, die ist blitzschnell. Und zwar die der Parkwächter. Als ich vorgestern die Reni zum Flughafen gebracht habe, und dabei mein Auto für fünf Minuten in der Einstiegs-/Ausstiegszone stehen ließ, war es auch schon geschehen.
Dem gelbberockten Parkteufel gelang es tatsächlich, mein Strafmandat im Eiltempo fertigzuschreiben während ich ins Auto einstieg, und konnte dieses sogar noch hinter den Scheibenwischer klemmen, bevor ich es schaffte wegzufahren.
Nun hängt eine Verfügung über 500 Kronen, gute 55 Euro, an meiner Kastentür, und ich weiß nicht genau, was ich damit tun soll. Mein zweiter Strafzettel übrigens.
Dabei habe ich lange geglaubt, dass es in Schweden gar keine Parkwächter gibt, vor lauter Vertrauen auf das Gute im Menschen. In Umeå haben wir zum Beispiel immer ohne zu zahlen in einer gebührenpflichtigen Zone geparkt - und auch nie einen Strafzettel bekommen. Weil man ja als Ausländer so ein Strafmandat eh nie ins Heimatland zugestellt bekommt.
Ein bisserl ein asoziales Verhalten ist das schon, das geb ich zu. Aber andererseits ist das mein einziges. Der kleine Kick des Spießbürgers sozusagen. Und immerhin muss man als Ausländer auch einmal einen kleinen Vorteil haben, wenn man schon aufgrund der Sprachbarriere nicht viel von dem mitkriegt, was im Land so passiert.
Vielleicht hat die frühere Toleranz und die jetzige Strenge auch ganz einfach den Grund, dass erst ab Anfang März eine EU-Verordnung gilt, dass Strafzettel nun auch im Ausland bezahlt werden müssen.
Doch andererseits ist es nun schon zwei Monate her, dass ich mein anderes Strafmandat über wohlfeile 375 Kronen bekommen habe, ohne dass meine Mutter (auf die das Auto zugelassen ist) bis dato eine Verständigung bekommen hätte.
Und je länger das dauert, umso mehr glaube ich, dass die österreichische Polizei nun ausnahmsweise wirklich einmal mein "Freund und Helfer" ist, und nicht mit den Lenkerdaten herausrückt.
Hat vielleicht von euch jemand eine Erfahrung mit so etwas?
[Tom]
Dienstag, 13. Mai 2008
Stadshustornet
Wo ist der beste Platz in Stockholm an einem kühlen, windigen Tag? Oben am Turm des Stadthauses! Dort waren wir (zumindest auf einer Seite) windgeschützt und bekamen einen warmen Platz in der Sonne. Die Aussicht war auch nicht schlecht.
Blick auf die Insel Riddarholmen, (rechts) das königliche Schloss (links, das eckige Gebäude) den Reichstag (links, halbrund) usw.
Stadshustornet-Glocken, die dann auch ohrenbetäubend losgeläutet haben zur vollen Stunde.
Alles Gute kommt von oben!
Der Turm vom Innenhof aus gesehen. Allerdings sind die "tre Kronor" (drei goldene Kronen) an der Turmspitze abgeschnitten. Siehe Blogeintrag "Solnedgång i Stockholm" dort sieht man sie recht gut. Eine Krone hat einen Durchmesser von 2,5 m. (so groß wie ein VW-Käfer ;) Bei meinem Flug von Bratislava nach Stockholm sah ich einen Schweden, der sich die tre Kronor auf den Unterarm tätowiert hatte! In blau und gelb, die Farben der Schwedenflagge. [Reni] 
Solnedgång i Stockholm
Sandön
Das ist eine der kleineren tausenden Stockholmer Schäreninseln, die im Meer vor Stockholm liegen. Sandön soll die idyllischste und typischste Schäreninsel sein. Mit ihren Kiefernwäldern, mit Blaubeer- und Preiselbeersträuchern bedeckten Waldböden, Fels- und vorallem Sandstränden. Sie sind Naturparadiese, Urlaubsdomizile und einige davon sind auch bewohnt. Es gibt keine Autos auf den Inseln, sondern Mopeds mit Ladefläche - auf der nicht nur Waren, sondern auch mitunter Hunde mitfahren dürfen, und Fahrräder sind die wichtigsten Fortbewegungs- und Transportmittel. Neben dem Boot natürlich. Sogar die Kinder fahren mit dem Boot zur Schule, wenn sie nicht gerade auf der Insel wohnen, auf der die Schule ist. Der Hafen - Sandhamn - ist der wichtigste Teil der Insel, dort gibt es Läden, Wirtshäuser, Bäckerei und dort kommen die öffentlichen Verkehrsmittel zu Wasser an, und fahren wieder ab um die Stockholmer Kurzurlaubs-Bedürftigen hin und herzubringen.

Nach einem Tag bei herrlichstem Wetter in Badebekleidung am Strand und einem erholsamen Schlaf, denn ins Wasser haben wir uns nicht getraut - brrr - kommen am Nachmittag der Wind und der Hunger. Wir entschlossen uns einen guten Platz zu suchen mit Feuerstelle um unsere Bratwürstel zu grillen. Zuerst Holz sammeln, dann Scheiterhaufen errichten und los gehts! Es gibt einfach nichts schöneres wie Feuer im Freien zu machen und das Essen selbst zu grillen. Unabhängig zu sein von jedweder Zivilisation. Und bald war das Feuer im Gang, Würstel aufgespießt aufs Steckerl, sogar Zwiebel haben wir gegrillt und gemeinsam mit Brot und Senf gegessen. Mmmhhh!

Als Nachspeise gab es in-der-Schale-gegrillte Bananen. Man kann auch in die Schale Schokoladenstückchen hineinstecken und das Ganze mit Alufolie umwickeln und so in die Glut legen. Das ergibt eine noch bessere Nachspeise, aber Schoko und Folie hatten wir diese mal nicht dabei.
Mittlerweile bin ich lieber in der Natur als in der Stadt. Die Ruhe, die Freiheit irgendwo draußen auf einer Insel zu sein, oder wandern zu gehen, an einem See zu sein - das ist einfach sooo schön! Alle Museen der Welt können mir dafür (fast) gestohlen bleiben. Das genießen in der Einsamkeit ist für mich nicht mehr wegzudenken. Wir wären auch gerne auf der Insel geblieben mit unserem Zelt, aber leider "Eldning och tältning förbjudet" - was soviel heißt wie Feuermachen und Zelten verboten. So viel zur Freiheit in der Natur, aber Zelten soll man wohl nicht, damit der Lebensraum der Tiere nicht gestört wird und Feuermachen ist wegen Brandgefahr verboten. Aber wir waren vorsichtig! 
Nach einem Tag bei herrlichstem Wetter in Badebekleidung am Strand und einem erholsamen Schlaf, denn ins Wasser haben wir uns nicht getraut - brrr - kommen am Nachmittag der Wind und der Hunger. Wir entschlossen uns einen guten Platz zu suchen mit Feuerstelle um unsere Bratwürstel zu grillen. Zuerst Holz sammeln, dann Scheiterhaufen errichten und los gehts! Es gibt einfach nichts schöneres wie Feuer im Freien zu machen und das Essen selbst zu grillen. Unabhängig zu sein von jedweder Zivilisation. Und bald war das Feuer im Gang, Würstel aufgespießt aufs Steckerl, sogar Zwiebel haben wir gegrillt und gemeinsam mit Brot und Senf gegessen. Mmmhhh!
Sonntag, 11. Mai 2008
Buntes Stockholm
Donnerstag, 1. Mai 2008
Amstetten
Prinzipiell ist es ja ganz schön, wenn sich Menschen auf der ganzen Welt wieder einmal bewusst werden, dass es ein Land namens Österreich gibt. Aber auf diese Weise... naja.
Schon seit einigen Tagen ist der skräckens källare - der "Keller des Schreckens" das beherrschende Thema auf den Titelseiten der meisten schwedischen Zeitungen. Und zwar nicht nur in den berüchtigten Revolverblättern Expressen und Aftonbladet, sondern auch in seriösen Zeitungen wie dem Svenska Dagbladet und den Dagens Nyheter. Besonders die beiden letztgenannten bemühen sich jedoch, ein objektives Bild von Österreich zu zeichnen. So fand sich im Svenska Dagbladet ein Leitartikel unter dem Titel "Platziert Österreich nicht im Keller!"

Diese Geschichte ist so unendlich traurig und so absolut entsetzlich, dass ich mich dem Thema nur über Sarkasmus nähern kann.
Die Schweden diskutieren untereinander ausführlich über diese Vorfälle, doch die meisten sind viel zu taktvoll, um mich direkt darauf anzusprechen. Daher nehme ich ihnen die Arbeit ab. Wenn mich beispielsweise jemand fragt, ob ich Geschwister habe, antworte ich, dass ich nur von einem Bruder weiß, aber andererseits unser Keller ziemlich groß ist.
Es ist schon lange her, dass ich einmal auf Österreich, auf meine Landsleute, richtig stolz sein konnte - und damit meine ich keine absolut belanglosen Siege beim Schifahren, sondern einfach gute Ideen, oder gute Musik - so wie die meisten Schweden (aber bei Gott nicht alle!) auf ihre stille Art darauf stolz sind, Schweden zu sein. Wenn man etwas hört aus meinem Land, dann sind es Kellergeschichten von Straßhof bis Amstetten, oder die kranken Auswürfe einer FPÖ-Gemeinderättin, ah Gemeinderätin. Und die nahende Fußball-EM nährt Befürchtungen, dass ich mich bald wieder für Österreich schämen muss.
Doch wenn man einmal mit dem Schämen anfängt, kommt man nicht mehr heraus. Also möchte ich mit einem abgewandelten Zitat von Kurt Tucholsky schließen (der es auf seine jüdische Herkunft bezogen hatte): "Ich bin stolz darauf, Österreicher zu sein. Wenn ich nicht stolz wäre, wäre ich trotzdem Österreicher. Also bin ich lieber stolz."
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